Kannst du dir vorstellen, dich in einem Land zu verständigen dessen Sprache du nicht sprichst? Ohne Englisch zu verwenden?
Du wirst überrascht sein. Es funktioniert erstaunlich gut!
Ich habe mich die letzten zwei Wochen in Litauen mit Händen und Füßen verständigt. Ich habe mit Kindern gespielt, mit Hunden getobt und mit Erwachsenen gegessen.
Es liegt in unserer Natur, uns unmittelbar mit unserem Körper zu verständigen. Von klein auf nutzen und lesen wir Körpersprache. Sie beeinflusst unser tägliches Leben und je nachdem wie du sie einsetzt, kann sie für dich von großem Vorteil sein oder ein großes Hindernis.
Durch unsere Körpersprache kommunizierst du ständig mit den Menschen um dich herum. Ohne es zu wissen, gibst du viele Informationen von dir Preis und liest mal mehr mal weniger unterbewusst die Körpersprache deines Gegenübers.
Instinktiv verstehen wir so, die Gefühle, Stimmung und den Status unseres Gegenübers.
Ohne Nonverbale Kommunikation kein Erfolg
Bewusst eingesetzt ist deine Körpersprache der Schlüssel zum Erfolg. Du kannst deine Körpersprache nutzen, um zu entscheiden wie du auf andere wirkst. Du willst selbstbewusster sein? Oder willst du lieber zugänglich und offen auf andere wirken?
Du kannst lernen, deine Körpersprache bewusst einzusetzen, um bessere Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, besser mit ihnen zu Kommunizieren – oder sie einfach bewusst zu manipulieren.
Doch es geht nicht nur darum, wie du auf andere wirkst, sondern auch, wie du dich selber beeinflusst! So beeinflusst unsere Körpersprache nicht nur wie andere uns sehen sondern auch, wie wir uns selber wahrnehmen.
Amy Cuddy hat durch ihre Forschung herausgefunden, dass wenn wir eine selbstbewusstere Körperhaltung annehmen, wir automatisch selbstbewusster werden. Auch wenn wir uns in dem Moment nicht selbstbewusst fühlen, schüttet unser Gehirn Testosteron und Cortisol aus – was im Umkehrschluss dazu führt, dass wir tatsächlich Selbstbewusster werden.
Also wie können wir uns und andere mit unser Körpersprache beeinflussen?
Hier lernst du, wie du deine nonverbale Kommunikation effektiv einsetzt, um überzeugender und beeinflussender zu werden.
1. Fange mit einem Lächeln an
Es klingt so einfach und doch ist es eines der wirkungsvollsten Methoden um deinen Gegenüber positiv zu beeinflussen. Ein großes Lächeln lässt andere denken, dass du warmherzig, selbstbewusst und ansprechbar bist – all diese Dinge erzeugen, dass andere dir Vertrauen.
Das menschliche Gehirn mag einfach glückliche Gesichter.
So können wir ein Lächeln über 100 Meter Entfernung erkennen. Ein glückliches Lächeln macht nicht nur dich glücklicher, sondern zeigt den Leuten um dich herum, dass du offen und vertrauenswürdig bist. Sie mögen dich einfach – und wir lassen uns viel lieber von Leuten überzeugen, die wir mögen!
Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ein echtes Lächeln Gold wert ist. Forscher der Duke Universität haben bewiesen, dass wir Menschen, die uns anlächeln, mögen und und uns an sie erinnern. Durch das Messen der Gehirnströme haben die Forscher herausgefunden, dass immer wenn wir versuchen uns an den Namen einer lächelnden Person zu erinnern, unser “Belohnungszentrum” im Gehirn erhöhte Aktivitäten aufweist.
Das heißt im Klartext, dass die Person glücklich wird, sobald sie an dich denkt!
Auch beeinflusst du mit einem Lächeln direkt deinen Gegenüber.
Probiere es aus!
Immer wenn wir jemanden glücklich anlächeln, wird dieser zurücklächeln. Sobald dein Gegenüber anfängt zu lächeln schüttet sein Gehirn das „Glückshormon“ Dopamin aus – Glückwunsch! Du hast gerade eben erfolgreich den Gemütszustand deines Gesprächspartners beeinflusst!
Also immer wenn du jemanden triffst, ist es entscheidend, dass du ihn oder sie mit einem ehrlichen, glücklichen Lächeln begrüßt. Dass heißt, du musst mit den Augen lächeln, nicht nur mit dem Mund.
Wenn es dir gerade bei dieser einen Person etwas schwer fällt, stell dir kurz vorher vor, du würdest einen sehr guten Freund nach langer Zeit wieder begrüßen.
Stirn runzeln macht aggresiv
Unser Lächeln ist aber nicht der einzige Gesichtsausdruck der entscheidend ist. Generell ist es gut, wenn du dir über dein Gesichtsausdruck bewusst bist. Wenn du Stunden vor dem Computer sitzt und dir über ein Problem den Kopf zerbrichst, zeigt sich das üblicherweise auch auf deinem Gesicht.
Tiefe Konzentrationsfalten sind das Resultat.
So ein zerknittertes Gesicht hat nun aber einen negativen Einfluss auf unsere Stimmung und Wohlbefinden. Italienische Forscher haben herausgefunden, dass wir uns wütender und aggressiver fühlen, nachdem wir stundenlang die Stirn gerunzelt haben.
Wenn du merkst, dass du seit Stunden deine Stirn runzelst – mach eine Pause. Zur Not stell dich vor einen Spiegel und “korrigiere” deinen Gesichtsausdruck.
Fange an dich so zu verhalten, als wenn du überaus glücklich wärst – und am Ende wirst du es sein.
Und auch die Menschen um dich herum.
2. Spiegel die Körperhaltung
Das Spiegeln der Körperhaltung wird auch als Rapport bezeichnet. Immer wenn du einen guten Rapport mit jemanden aufgebaut hast, hören dir die Leute zu und versuchen deinen Standpunkt zu verstehen. Wenn du einen sehr guten Rapport aufgebaut hast, wird dein Gesprächspartner offener dir gegenüber sein und deinen Standpunkt unterstützen.
Rapport bauen wir immer dann auf, wenn wir Gemeinsamkeiten und eine gemeinsame Basis gefunden haben, von der aus wir eine Verbindung starten können. Das kann ein gemeinsames Hobby sein, gemeinsame Vorlieben, die gleiche Geburtsstadt oder auch nur die gleiche Körpersprache.
Wenn du subtil die Körpersprache deines Gegenübers spiegelst, wird dieser sich mit dir verbunden fühlen ohne zu wissen warum. Wenn er seine Beine überkreuzt, warte einen kurzen Moment und mache es ihm nach. Wenn er sich zurück lehnt – lehne dich auch zurück. Wenn er die Hände auf den Tisch legt – mache es auch so.
Sobald du einen guten Rapport aufgebaut hast, kannst du anfangen eure Körperhaltung positiv zu beeinflussen.
Denke dran: der Geist steuert den Körper – der Körper steuert den Geist
Also wenn du deinem Gegenüber deine Idee erzählst, sorge dafür, dass ihr beide eine offene Körperhaltung habt. Die Arme oder Beine sollten nicht verschränkt sein – sonst ist dein Gegenüber zu skeptisch. Mit einer offenen Körperhaltung hingegen erhöhst du deine Chancen deutlich!
Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, lehne dich nach vorne und werde etwas leiser wenn du von deiner Idee redest. Nicht viel, aber so, dass dein Gegenüber sich auch zu dir vorlehnt. Mehr dazu später 😉
Doch Vorsicht, wenn du jemanden zu eindeutig kopierst, wird dieser skeptisch und fängt an dir zu misstrauen. Er wird sich „nachgeäfft“ vorkommen.
Daher sei langsam, wenn du seine Körperhaltung annimmst. Keine hektischen Bewegungen. Warte einen Moment bevor du deine Körperhaltung änderst, sodass es natürlicher aussieht.
Geheim Tipp:
Wenn dein Gegenüber seine Arme verschränkt und du ihn dazu bewegen möchtest eine offene Körperhaltung einzunehmen – gib ihm etwas.
Es ist ganz egal was du ihm gibst, eine Visitenkarte, ein Handout, einfach irgendetwas. Er wird es annehmen und dabei seine Arme öffnen – voilá: eine offene Körperhaltung! Das funktioniert immer!
3. Rede mit deinen Händen
Untersuchung der Gehirnströme haben gezeigt, dass die Broca-Region unseres Gehirns aktiv ist, wenn wir sprechen. Diese Region ist für unsere Sprache zuständig.
So weit so gut. Aber die gleiche Region ist auch aktiv, wenn wir gestikulieren. Unsere Gestik ist untrennbar mit unserer Sprache verbunden. Wir können uns besser ausdrücken, wenn wir beim sprechen die Hände benutzen.
Hast du schon mal versucht, ohne zu Gestikulieren einen guten Vortrag zu halten?
Für mich ist das unglaublich schwer. Mich graust es davor, ein Mikrofon zu benutzen, weil ich mich dadurch wie gelähmt fühle. Ich kann mich nicht bewegen. Das Gestikulieren hilft uns, klare Gedanken zu fassen und deutlichere Sätze zu formulieren.
Aber es kommt noch besser.
Es hilft nicht nur uns besser Auszudrücken, sondern hilft uns auch einen (noch) besseren Eindruck zu hinterlassen. Forscher haben herausgefunden, dass Redner als kompetenter und effektiver angesehen werden, wenn sie gestikulierten.
Deine Gestik ist sehr wichtig und hilft deinem Gegenüber, dich zu verstehen. Darüber hinaus, hilft es auch, sich an das Gesagte zu erinnern. Also versuche bewusste Gesten in deine Konversation einfließen zu lassen und fuchtel nicht nur mit deinen Händen herum 😉
4. Nicke
Hier kommt einer meiner Lieblingstricks.
Dies ist einer, von dem jeder sagen würde: Ich kann mir vorstellen, dass das bei anderen funktioniert, aber bei mir wird das nicht klappen.
Ja, klar…
Immer wenn du möchtest, dass die Leute zu dir “ja” sagen, lasse sie anfangen zu nicken bevor du deine eigentliche Frage stellst.
Also wie kannst du das machen?
Wenn du genug Rapport aufgebaut hast und anfängst zu nicken, wird dein Gegenüber automatisch auch anfangen es dir es nachzumachen.
Und wenn nicht?
Fange an zu nicken, wenn er spricht, als wenn du dem zustimmst was er sagt. Dann nicke weiter, wenn du etwas sagst und du kannst beobachten wie dein Gegenüber auch anfängt zu nicken.
Jetzt ist die perfekte Zeit für deine Frage.
Forscher haben herausgefunden, dass immer wenn wir nicken, die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass wir dem Gesagten zustimmen.
Dein Körper lenkt dein Geist.
Trotzdem funktioniert das nur, wenn du auch gute Argumente hast.
Also noch nicht das Allheilmittel, aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
5. Steh auf
Sobald du stehst und der Andere sitzt, hast du die Oberhand gewonnen. Wer steht, wirkt auf uns dominanter und mächtiger. Nach dem gleichen Prinzip habe ich Respekt vor einem großen Türsteher, da dieser auf mich dominant und mächtig wirkt.
Wenn du stehst und dein Gegenüber sitzt, bist du im Vorteil. Dabei ist es jedoch wichtig etwas Abstand zu dem Gesprächspartner zu halten, da dieser sich ansonsten schnell unwohl fühlt (was auch ein Ziel sein könnte). Wenn du dies jedoch ungewollt machst, verschärfst du die Situation nur unnötig.
Also wenn du in einer Besprechung bist, steh auf und schreibe etwas auf Whiteboard oder zeige etwas an der Leinwand indem du nach vorne gehst.
In unseren Trainings klappt das immer besonders gut, da wir die Einzigen sind die stehen. Dadurch machen die Teilnehmer viel schneller mit, wenn wir sie um etwas beten. Oder wir können sehr gut Druck auf jemanden ausüben, indem wir uns ganz nah an ihn heran stellen und von oben herab mit ihm sprechen.
Praxis Tipp: Wenn du einen Vortrag hältst und eine Ecke des Raumes besonders laut ist, stell dich einfach in die Nähe von den Teilnehmern. Die werden das schon sehr schnell verstehen und leise werden.
Wenn du telefonierst ist es gut zu stehen, da du dich so sicherer fühlst. Auch wenn du die andere Person nicht sehen kannst, wird es so für dich einfacher dein gewünschtes Ziel zu erreichen. Das hat auch damit zu tun, dass unsere Stimme deutlicher und voller wird wenn wir stehen. Und gerade bei einem Telefonat ist die Stimme ja entscheidend, oder?
Forschungen haben gezeigt, dass eine hohe Stimme von anderen als weniger einfühlsam und machtvoll angesehen wird. Mehr sogar, die Person wird als nervös wahrgenommen als eine Person mit einer tiefen Stimme.
Ein einfacher Tipp von einem Sprach-Therapeuten ist, deine Lippen zu schließen und “Um hum, um hum, um, hum.” zu sagen. Das entspannt deine Stimme und sie nimmt die optimale Tonhöhe an.
6. Achte auf die Körperhaltung
Wenn du deinen Kopf oder Körper zu jemanden neigst, zeigst du ihm somit, dass du an ihm oder seinem Gesagten interessiert bist. Und Menschen mögen nichts mehr, als das man ihnen interessiert zuhört.
Wenn du jemand anderem das Gefühl geben kannst, wichtig zu sein und vor allem gehört zu werden, wird er dich dafür lieben. Und natürlich auch viel eher zustimmen, wenn du etwas von ihm möchtest.
Aber auch hier gilt: zu viel ist zu viel.
Wenn du deinem Gegenüber unangenehm nahe kommst, weil du dich zu ihm rüber lehnst, kann das sehr schnell einen ungewollten Effekt auf euer Gespräch haben. Also achte auf seine Körpersprache.
Lehnt er sich auch vor? Gut.
Weicht er dir aus? Bleibe erst ein mal auf Abstand und gib ihm den Platz den er braucht.
7. Nutze deine Füße
Wenn deine Füße auf etwas oder jemand zeigen, ist das ein positives Signal. Es zeigt der Person, dass du sie magst und an ihr interessiert bist. Unsere Füße sind häufig der ehrlichste Teil unseres Körpers, da wir sehr auf unsere Mimik und Gestik achten. Aber nicht auf unsere Füße.
Subtil merkst du den Unterschied jedoch trotzdem.
Wenn du die Unterhaltung abbrechen möchtest, dreh einfach deine Füße weg von deinem Gesprächspartner und das Gespräch wird langsam ein Ende finden. Dadurch, dass du deine Füße wegdrehst, bewegst du auch den Rest deines Körpers. Wenn nun alles zur Tür zeigt, wird den meisten klar, dass es Zeit ist zu gehen.
Um selbstbewusst zu sein, kannst du deinen Stand etwas weiten und deine Füße dabei schulterbreit aufstellen. Wenn du so vor jemanden stehst, wirkst du sehr selbstbewusst und verleihst deiner Aussage doppelt an Bedeutung.
Noch einen Schritt weiter gedacht: Wenn ich einen wichtigen Vortrag halte, trage ich gerne Schuhe mit breiter Sohle.
Geht es dir auch so, dass wenn du nervös bist, du von einem auf den anderen Fuß kippst?
Ich kippel immer mit meinen Füßen, wenn ich nervös einen Vortrag halte. Eine breite Sohle gibt mir jedoch halt und verhindert, dass ich zu viel “kippel”. Denn auch durch einen festen Stand wirkst (und wirst) du selbstbewusster.
8. Die Macht-Position
Deine Körperhaltung ist ein gutes Anzeichen dafür, wie du dich fühlst und wie selbstbewusst du bist. Andere lesen deine “runter hängenden” Schultern als ein Zeichen von geringem Selbstbewusstsein.
Deine Mutter hatte also recht, wenn sie gesagt hat, du sollst gerade stehen und nicht so die Schultern hängen lassen.
Wenn dir das, was wir schon besprochen haben noch nicht reicht oder du wirklich jemanden zeigen möchtest wer der Herr im Haus ist, kannst du dafür ideal deine Körpersprache benutzen.
Stelle deine Füße etwas weiter als Schulterbreit auf und nimm deine Hände seitlich an die Hüfte. Etwas so wie Superman.
Das ist nicht nur eine sehr dominante Position, sondern lässt dich auch eine ganze Menge Testosteron ausschütten, der Chemikalie die mit Führungspotenzial und Aggressionen verbunden wird.
(Fußballfans wird hier schnell die Pose von Cristiano Ronaldo in den Sinn kommen, bevor er Freistöße schießt ;-))
Und los gehts!
Deine Körperhaltung zu öffnen und mehr Raum einzunehmen ist bekannt als Macht-Position. Studien haben gezeigt, dass dir diese Posen Selbstbewusstsein geben.
Amy Cuddy von der Harvard Business School hat in ihren Studien herausgefunden, dass wir bessere Jobinterviews haben und genialere Reden halten, wenn wir vorher einige Zeit in einer Macht-Position gestanden haben.
Hinzu kommt, dass uns solche Positionen besser Atmen lässt, wodurch du deine Nerven beruhigst.
Also anstatt vor dem nächsten wichtigen Gespräch mit deinem Handy zu spielen und eine möglichst kleine Körperhaltung einzunehmen, mach dich groß. Stell dich breitbeinig auf, strecke die Arme nach oben, als wenn du gerade ein Rennen gewonnen hättest.
Du kommst dir albern vor? Dann mache es z.B. wie ich auf der Toilette vor dem Spiegel, wo keiner dich sehen kann.
Also wenn du im Gespräch dominant und selbstbewusst auftreten willst, nutze diese Posen. Und wenn du sie nicht im Gespräch selber machen willst, weil du nicht zu dominant auftreten willst oder du es für “nicht passend” erachtest, mache sie vorher.
Zwei Minuten reichen schon aus.
Ähnlich funktioniert es, wenn du vor einem Gespräch an eine vergangene Situation denkst in der du Erfolg hattest. Durch das erneute durchleben wirst du stolz auf dich sein und auf das, was du erreicht hast. Das wird dir einen Schub an Selbstvertrauen geben für dein nächstes Meeting.
Man nennt dieses Vorgehen auch Power Priming.
Es funktioniert am besten, wenn du dir eine Art “Erfolgstagebuch” anlegst, welches du immer kurz für den nächsten Motivations-Schub aufschlagen kannst. Dabei muss der Erfolg nicht beruflich sein. Es funktioniert wortwörtlich alles, was dir Selbstvertrauen gibt.
9. Mach es wie Angela
Du kennst es von Angela. Immer wenn sie einen Vortrag hält ohne Rednerpult, macht sie es. Das magische Dreieck.
Wenn du einen besonderen Punkt unterstreichen möchtest, kannst du sehr gut das Dreieck als Ausgangsbasis deiner Gestik verwenden. Dabei berühren sich deine Fingerspitzen ohne das sich deine Handfläche berühren.
Wenn du es also ernst meinst mit einem Punkt, mache es wie Angela (oder hast du sie schon ein mal lachen gesehen?).
10. Vermeide nervöse Bewegungen
Was sollst du machen wenn du in Kanada einen Bären begegnest?
Keine hektischen und nervösen Bewegungen. Dadurch wirkst du schwach.
Das gleiche gilt für alle “selbst-beruhigend” Gesten, wie deine Hände gegeneinander reiben, mit deinen Füßen wackeln, dir ins Gesicht fassen, mit deinen Haaren, einem Kuli oder sonst etwas spielen. Immer wenn wir so etwas machen, berauben wir uns damit ein Stück weit unserer Glaubwürdigkeit.
Wir sind uns nicht sicher und zeigen das deutlich jedem der im Raum ist.
Also, wenn du bemerkst, dass du nervöse Bewegungen machst, hole tief Luft, setz dich gerade hin, festige deinen Stand indem du deine Füße fest auf den Boden stellst.
Still zu stehen oder zu sitzen sendet an andere die Nachricht, dass du ruhig und selbstbewusst bist.
11. Perfektioniere deinen Händedruck
Da Berührungen eine der mächtigsten und primitivsten Arten der nonverbalen Kommunikation sind, ist es sinnvoll, etwas Zeit und Übung in den richtigen Händedruck zu investieren. Oder magst du es, wenn jemand dir einen “toten Fisch” hinhält? Oder wenn jemand mit aller Kraft versucht dir sämtliche Knochen in der Hand zu brechen?
Beides willst du nicht. Du willst einen soliden, festen Händedruck.
Forscher haben herausgefunden, dass wir mit einem warmen Händedruck viel sympathischer auf jemanden wirken als mit einem Kalten. Daher versuche ich immer meine Hand vor einem wichtigen Treffen etwas aufzuwärmen (trage Handschuhe oder hab deine Hand in deiner Tasche) und halte mein kaltes Bier in der Bar mit meiner linken Hand.
12: Tief durchatmen
Atme tief ein … und aus.
Ruhiges Atmen, in den Bauch ist ein Zeichen dafür das wir entspannt sind und uns gut fühlen. Menschen werden dir vertrauen, wenn du entspannt in einer Situation bist und jeden dich herumzeigst, dass du dich wohl fühlst.
Tiefes, entspanntes Atmen hat genau diesen Effekt.
Im Gegensatz führt schnelles “Brust” atmen dazu, dass wir panisch sind. Hat schon jemals jemand dich gefragt: “Warum bist du so wütend?” oder “Alles OK bei dir?” und du wusstest nicht warum?
Das nächste mal kontrolliere zuerst deine Atmung. Denn in der Steinzeit war schnelles atmen durch die Brust, ein non-verbales Zeichen für den Stamm von Gefahr – ein Kampf stand bevor.
Doch jetzt?
Wir sind meistens nicht wirklich in Lebensgefahr. Doch kurzes atmen durch die Brust ist immer noch ein Zeichen für eine kommende Gefahr. Außerdem wird durch zu kurzes atmen unsere Stimme höher und quitschig. Noch schlimmer ist, dass wir damit unserem Gehirn zu wenig Sauerstoff geben, wodurch wir nicht mehr klar denken können.
Und glaube mir, dass du nicht klar denkst, wenn dein Gehirn nicht genügend Sauerstoff hat.
Also trainiere in jeder Situation tief durchzuatmen. Ich weiß, dass das sich einfacher anhört als es wirklich ist. Bei meinem letzten Bewerbungsgespräch habe ich sogar teilweise die Luft ganz angehalten. Doch wenn du es schaffst, sorgst du dafür, dass sich die Menschen in deiner Umgebung auch entspannen und locker werden.
Es lohnt sich also.
13: Schau mir in die Augen
Du magst schüchtern sein, nervös oder introvertiert, aber Augenkontakt zu haben ist ein Muss in unserer Welt. In Europa wird von uns erwartet, dass wir ca. 50-60% Augenkontakt während des Gespräches halten.
Wenn du zu wenig Augenkontakt hältst, denkt dein Gegenüber am Ende, du möchtest ihm etwas verheimlichen oder lügst ihn sogar an.
Typischerweise schauen wir uns in unseren Unterhaltungen aber nicht wirklich tief in die Augen. Eher haben wir einen leicht verträumten Blick der sich (mehr oder weniger) in die Richtung der Augen bewegt.
Wenn du nun eine wirklich tiefe Verbindung mit deinen Gegenüber aufbauen möchtest, schaue ihm wirklich in die Augen.
Stelle dir folgende Frage: Welche Augenfarbe hat dein Gegenüber?
Erst wenn du diese Frage beantworten kannst, weißt du, dass du guten Augenkontakt hast. Sehr gut! Jetzt bloß nicht weggucken, halte den Augenkontakt.
14. Zum Schluss: Habe eine offene Körperhaltung
Mache entspannte Bewegungen mit offenen Armen. Zeige dabei deine Handflächen – die ultimative Art und Weise zu zeigen, dass du nichts zu verstecken hast – es ist die nonverbale Kommunikation schlecht hin, um zu zeigen, dass du vertrauenswürdig und offen bist.
Versuche geschlossene Haltungen zu vermeiden. Keine verschränkten Arme, versteckte Hände, oder den Armen sehr nah am Körper. Sei offen in deiner nonverbalen Kommunikation. Bewege deine Arme in Höhe deiner Gürtellinie und die Handflächen zum Gegenüber.
Jetzt steht dir nichts mehr im Weg.
Wenn du willst, kannst du jetzt offen und freundlich wirken. Eine wirkliche Verbindung zu deinen Gegenüber aufbauen.
Nur um dann aufzustehen und mit Authorität auf deinen Punkt zu bestehen (du zeigst dabei irgendetwas auf der PowerPoint Folie).
Und wenn dein Gegenüber dir zustimmt, belohnst du ihn mit einem ehrlichen und offenen Lächeln. Und zeigst ihm, dass er sich richtig entschieden hat.
Herzlichen Glückwunsch. Du hast es geschafft.
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